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Bedrohung des Regenwaldes

Der Regenwald beherbergt nicht nur eine facettenreiche Flora und Fauna und ist für viele Menschen beziehungsweise Kulturen die Überlebensgrundlage (Nahrung, Medizin usw.), sondern auch hinsichtlich der Klimaregulierung von zentraler Bedeutung.

Zwar ist bei der derzeitigen Diskussion um den Klimawandel hauptsächlich von dem Energieverbrauch der Industriestaaten die Rede, doch auch die Zerstörung des Regenwaldes stellt eine Gefahr für das weltweite Klima dar.

Gemäß der internationalen Umweltschutzorganisation Greenpeace belegt der Kongo auf der Liste der CO2 Emittenten bereits Platz 21, obwohl nur etwa 6% der über 60 Millionen Einwohner über einen Stromzugang verfügen, außerhalb der kongolesischen Städte sind es sogar nur circa 1 %. Ursache für diese relativ hohe Platzierung ist die Entwaldung.

Kostbares Tropenholz steht bei zahlreichen globalen Holzkonzernen ganz oben auf der Liste. Bisher blieb der Regenwald des Kongobeckens wegen der jahrelangen Auseinandersetzungen von radikaler Abholzung, wie es beispielsweise in Indonesien und Brasilien der Fall ist, verschont. Doch internationale Investoren halten Einzug, mehrere Millionen Hektar sind schon jetzt in Form von Konzessionen in der Hand der Abholzungsunternehmen. Hinzu kommen das illegale Abholzen (verbotene Gebiete oder auch mengenmäßige Überschreitung), das in Zentralafrika weit verbreitet ist, sowie die Brandrodungen der armen Kleinbauern und der Flüchtlinge (Feuerholz). Das weltweite Interesse an den natürlichen Ressourcen des Kongos führt zudem zur Ausbeutung der kongolesischen Bevölkerung. Internationale Firmen verhandeln direkt mit den Gemeinden um Zugriffsrechte / Einschlagsberechtigungen. Auf den ersten Blick erscheint der Handel für die Einwohner attraktiv, die Unternehmen versprechen Waren und Arbeitsplätze. Allerdings ist die Vereinbarung bei näherem Hinsehen eine Farce, wie die meisten Bewohner leider zu spät bemerken. Die Gemeinden erhalten „billige“ Waren, wie Salz, Bier, Zucker und Seife, die Firmen hingegen einen millionenschweren Zugang zu dem artenreichen Ökosystem. Die versprochenen Arbeitsplätze bleiben aus. Etwaige Proteste werden meist von vornherein durch Schriftstücke, die von den Einwohnern unterschrieben werden müssen, unterbunden. Der Plünderung und Zerstörung des Regenwaldes fallen zahlreiche Tiere zum Opfer und zwar nicht nur weil einigen Tierarten der Lebensraum genommen wird. Im Zuge der Abholzung entstehen Lücken im undurchdringlichen Dickicht, die von den Wilderern bei ihrer illegalen Jagd auf seltene und bedrohte Arten (Flachlandgorilla, Waldelefanten etc.) nur allzu gern genutzt werden (Drahtschlingen, Schusswaffen usw.). Zum Schutz der gefährdeten Arten entstanden etliche Naturschutzgebiete, Nationalparks und Biosphärenreservate in der Demokratischen Republik Kongo. Die Nationalparks Virunga, Garamba, Kahuzi-Biega und Salonga sowie das Okapi Schutzgebiet im Iruri Wald gehören zum Weltnaturerbe der UNESCO. Kriegerische Auseinandersetzungen und Ausbeutungen gefährden die biologische Vielfalt, weswegen oben genannte Gebiete auf der Roten Liste (des gefährdeten Welterbes) der UNESCO zu finden sind.



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