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Dynastie Kabila und der Kongokrieg


Auch unter Laurent-Désiré Kabila stellte sich keine Verbesserung der politischen und wirtschaftlichen Situation ein, die Lage blieb weiterhin instabil.

1998 verbot Laurent-Désiré Kabila jegliche politische Betätigung, womit der Demokratisierungsprozess erneut blockiert wurde. Ruanda und Uganda, die Laurent-Désiré Kabila bei seinem Putsch gegen Mobutu noch unterstützt hatten, stellten sich nun gegen ihren früheren Verbündeten, indem sie aufkeimende oppositionelle Bewegungen und Rebellionen bestärkten.

Die Nachbarländer der Demokratischen Republik Kongo (unter Kabila erneut umbenannt) aber auch internationale Staaten waren und sind nicht an einer stabilen Staatsführung interessiert, sondern an den natürlichen Schätzen des Landes.

Der bis heute anhaltende Konflikt (Kongokrieg oder auch Afrikanischer Weltkrieg) fixiert sich vorrangig auf den Zugang und den Handel mit den kongolesischen Bodenschätzen (Coltan, Kupfer, Diamanten etc.). Laurent-Désiré Kabila suchte und fand Hilfe bei Angola, Simbabwe, dem Tschad, dem Sudan und Namibia. Im Gegenzug versprach Kabila den Regierungen Zugang zu den Bodenschätzen beziehungsweise Beteiligung an diesen. Angola, Namibia und Simbabwe konnten einen Putschversuch gegen Kabila durch militärische Intervention vereiteln. Das Friedensabkommen von Lusaka wurde im Juli 1999 sowohl von der Regierung Kabilas als auch von den Rebellen unterzeichnet, jedoch seitdem mehrmals von beiden Seiten gebrochen. Die Mission der Vereinten Nationen in der Demokratischen Republik Kongo (MONUC) mit Hauptquartier in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa wurde ins Leben gerufen. Laurent-Désiré Kabila war anfangs gegen die Stationierung von Blauhelmsoldaten, stimmte aber schlussendlich zu. Das Staatsgebiet wurde in 6 Sektoren gegliedert und in jedem Bereich ein Stabsquartier eingerichtet. Laurent-Désiré Kabila fiel am 16. Januar 2001 einem Attentat mit tödlichem Ausgang zum Opfer. Die Todesumstände und die Hintergründe konnten bis heute nicht präzise geklärt werden. Joseph Kabila Kabange trat nach dem Tod seines Vaters dessen Amtsgeschäfte an und wurde bereits 10 Tage später, am 26. Januar, zum Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo ernannt. Joseph Kabila Kabange übernahm einen zerrütteten Staat, der von galoppierender Inflation, zerfallener Infrastruktur, Ausbeutung und Korruption geprägt war, versucht jedoch das Land zu stabilisieren und den Friedenprozess voran zu treiben (Friedenstruppen an der Frontlinie usw.). Im Jahr 2002 akzeptierten die kongolesische Regierung und die Rebellen ein Friedensabkommen. Im folgenden Jahr wurde eine gemeinsame Allparteienregierung erschaffen, deren Aufgabe es war, die für 2005 angesetzten demokratischen Wahlen vorzubereiten. Trotz der Fortschritte im Friedensprozess wurde das Land teilweise von ethnischen Konflikten (Ituri 2003) und Machtkämpfen (Putschversuch 2004) heimgesucht. Zwischen 1996 und Anfang 2005 starben im Kongo schätzungsweise 3,8 Millionen Menschen (International Rescue Committee).


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